Weng Chun zählt aufgrund seiner Prinzipien und Körperarbeit zu den sanften Kampfkünsten. Die Übenden erlernen die Fähigkeit, mit verschiedenen Kampfdistanzen umzugehen und sich auf realistische Weise sicher zu verteidigen. Ursprünglich aus dem Süd-Shaolin-Kloster stammend, vereint das Weng Chun Kung Fu auf einzigartige Weise die drei Aspekte der traditionellen chinesischen Kampfkunst:
- Selbstverteidigung.
- Gesundheitsförderung.
- Philosophie.
Das Training besteht hauptsächlich aus freien Partnerübungen, bei denen persönliche Entwicklung, gegenseitiger Respekt und Unterstützungsbereitschaft in einer angstfreien und freundlichen Atmosphäre die Grundlagen für einen erfolgreichen Lernweg bilden. Es werden 5 unterschiedliche Distanzen unterrichtet: Waffendistanz, weite Schlag- und Trittdistanz, Nahkampf, Wurfdistanz und Bodenkampf.
Es gibt 5 subjektive und 7 objektive Prinzipien. Die subjektiven Prinzipien beziehen sich auf den Menschen, seine Haltung, seine Motivation und seine Ziele. Die objektiven Prinzipien beschreiben, wie Kräfte und Energien in Bewegung aufeinander wirken und sich verhalten. Die Schüler lernen, diese Prinzipien in Konfliktsituationen umzusetzen, um sich spontan, angemessen und sicher zu verteidigen. Praktizierende streben einen zentrierten Zustand der Offenheit an, um dem natürlichen Fluss zu folgen.
Das Weng Chun Kung Fu ist stark von den Prinzipien und der Philosophie des Chan-Buddhismus beeinflusst.
Alles ist miteinander verbunden. Trennung ist Illusion. Nichts existiert isoliert, sondern alles entsteht durch Beziehung zu anderem.
Sifu Stefan Reis
Übende nutzen die Angriffskraft, bauen Kontakt zum Gegner auf und lenken ihre eigene Kraft in dessen Zentrum. Statt Blockbewegungen gibt es aufnehmende, umlenkende und eindringende Aktionen.
Alles befindet sich in einem ständigen Wandel. Energien (und Dinge) entstehen, entfalten sich und vergehen wieder.
Sifu Andreas Hoffmann
Im Weng Chun ist ständiger Bewegungsfluss in Partnerübungen und im Kampf essenziell. Festhalten an Techniken oder Vorstellungen verhindert angemessene Reaktion auf aktuelle Geschehnisse.