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ENWG14a OpenADR Shapeshift

Thorsten Zoerner edited this page Feb 13, 2024 · 2 revisions

OpenADR und ENWG §14a

OpenADR (Open Automated Demand Response) ist ein offener und standardisierter Kommunikationsprotokoll, das entwickelt wurde, um die Nachfrageflexibilität und -reaktion (Demand Response, DR) in Stromnetzen zu verbessern. Es ermöglicht eine automatisierte Kommunikation zwischen Stromnetzbetreibern, Dienstleistern und Endverbrauchern, um die Nachfrage nach Strom in Echtzeit zu steuern und zu optimieren.

OpenADR unterstützt sowohl Preissignale ( Strompreis-Signal ) als auch Zuverlässigkeitssignale, um die Nachfrage zu steuern. Preissignale können beispielsweise dynamische Tarife oder zeitvariable Preise sein, während Zuverlässigkeitssignale dazu dienen, die Netzstabilität zu gewährleisten, indem sie die Nachfrage in Zeiten hoher Netzlast reduzieren.

Es ist wichtig zu beachten, dass OpenADR nicht direkt im STROMDAO EAF implementiert ist, aber das EAF kann mit OpenADR kompatibel gemacht werden, um die Vorteile beider Systeme zu nutzen. Beispielsweise könnte das EAF die OpenADR-Signale nutzen, um dynamische Tarife zu generieren und zu kommunizieren, oder um Netzengpässe vorherzusagen und zu vermeiden..

Zusammenspiel von OpenADR und EnWG §14a

OpenADR kann verwendet werden, um die Anforderungen des EnWG §14a zu erfüllen. So können Energieverbraucher mit OpenADR-fähigen Geräten automatisch an Demand-Response-Programmen teilnehmen. Die Geräte können dabei entweder direkt vom Energieversorger oder von einem Aggregator gesteuert werden.

STROMDAO EAF als Brückentechnologie

Um das Zusammenspiel von OpenADR als technischem Standard für Demand-Response (DR) und dem deutschen Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) §14a erfolgreich zu gestalten, kann das STROMDAO Energy Application Framework (EAF) als verbindender Dienst, also als "Glue-Service", fungieren. Dieser Service verknüpft die technologischen Fähigkeiten von OpenADR mit den rechtlichen Anforderungen des EnWG §14a, um eine effiziente, gesetzeskonforme Teilnahme an Demand-Response-Programmen zu ermöglichen. Folgend sind Wege aufgezeigt, wie das STROMDAO EAF diesen Brückenschlag realisieren könnte:

  1. Registrierung und Compliance-Management: Das EAF könnte eine Schnittstelle zur Registrierung von Energieverbrauchern bei Energieversorgern oder Aggregatoren bereitstellen, wie es die Anmeldepflicht im EnWG §14a vorsieht. Dabei könnten die Pflichtinformationen für das DR-Programm gesammelt und übermittelt werden.

  2. Sicherheit und Zuverlässigkeit: Um die Anforderungen an Sicherheit und Zuverlässigkeit zu wahren, könnte das EAF Standards definieren und überprüfen, die von allen teilnehmenden Geräten und Systemen eingehalten werden müssen. Dies würde eine Zertifizierung oder Prüfung beinhalten, die sicherstellt, dass die Integration von OpenADR in das heimische Energiemanagementsystem die Anforderungen des EnWG erfüllt.

  3. Informationsbereitstellung: Ein wesentlicher Aspekt des EAF könnte darin bestehen, die Verbraucher über ihre Teilnahmemöglichkeiten und die Funktionsweise von DR-Programmen zu informieren. Hierzu könnte das EAF eine Benutzeroberfläche bieten, die Informationen über die Voraussetzungen, Vorteile und eventuellen Kompensationen für die Teilnahme an DR-Programmen übersichtlich darstellt.

  4. Gerätesteuerung: Die eigentliche Schnittstelle zu OpenADR könnte es dem EAF ermöglichen, Signale für die Laststeuerung zu senden und zu empfangen, wodurch Verbrauchergeräte automatisiert auf Strommarktbedingungen reagieren könnten. Die Laststeuerungsbefehle wären dabei so konfiguriert, dass sie die Bedingungen und Auflagen des §14a berücksichtigen.

  5. Dokumentation und Berichtswesen: Das EAF könnte außerdem für die Dokumentation der Demand-Response-Maßnahmen sorgen, indem es die durchgeführten Aktionen und resultierenden Energieeinsparungen aufzeichnet und diese Daten für Verbraucher, Energieversorger und Regulierungsbehörden bereitstellt.

  6. Schnittstelle zu Marktrollen: Schließlich könnte das EAF als Integrationsplattform zwischen verschiedenen Marktrollen dienen, etwa zwischen Übertragungsnetzbetreibern (ÜNB), Verteilnetzbetreibern (VNB), Energieversorgern, Aggregatoren und Endverbrauchern. So wird die Koordination zwischen den Akteuren verbessert und die Teilnahme an DR-Programmen vereinfacht.

Durch diese Funktionen kann das STROMDAO EAF als "Glue-Service" ein ökosystemübergreifendes Management von Demand-Response-Maßnahmen ermöglichen, das sowohl den technischen Möglichkeiten von OpenADR entspricht als auch die juristischen Anforderungen des EnWG in Deutschland erfüllt.

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